10. „Burns Supper“ der Loge „Lessing“ brachte 10.000 Euro für den guten Zweck
Gelesen von Hasso Henke
Foto: © spaxlax / Adobe Stock
Er wurde am 25. Januar 1759 geboren und rund um seinen Geburtstag vergeht keine Stunde, in der nicht irgendwo auf der Welt ein „Burns Supper“ gefeiert wird. Die Zutaten sind stets gleich: Haggis mit Kartoffeln und Steckrüben, Whisky, Gedichte, Musik und gute Stimmung.
So geschehen auch im Frankfurter Logenhaus in der Finkenhofstraße. Die Brüder feierten Robert Burns aber nicht nur zum Selbstzweck. Am Abend des „Burns Suppers“ wurden mit Hilfe von Tombola und Versteigerung 6500 Euro an Spenden eingenommen. Die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland erhöhte den Betrag großzügig auf 9000 Euro und aus dem Almosenfond stockte die Loge Lessing auf ein Spendenvolumen von insgesamt 10000 Euro auf. Der Gesamterlös ging diesmal an den Verein „MainLichtblick“ e.V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern, die schwer krank sind oder eine kurze Lebenserwartung haben, Wünsche zu erfüllen.
Das 10. „Burns Supper“ war auch eine gute Gelegenheit für einen Rückblick:
Im Jahr 2009 hatte ich eine längere Zeit beruflich im schottischen Edinburgh zu tun, konnte dort etliche Logen besuchen und wurde sogar in einer schottischen Loge affiliiert. Zurück im Rhein-Main-Gebiet übernahm ich den ersten Hammer meiner guten Loge „Lessing“ Nr. 769 i.Or. Frankfurt am Main. Unter den Dingen, die ich mir für meine Amtszeit vorgenommen hatte, war auch, uns als Loge ein Markenzeichen zu geben, das man mit der Loge „Lessing“ verbinden würde. An einem geselligen und informativen Abend erwuchs so die Idee, ein „Burns Supper“ in Frankfurt zu veranstalten. Wir verschicken also Einladungen und nach bangem Warten, ob sich jemand zurückmelden würde, kamen schließlich 113 Gäste. Ein Gast der ersten Stunde war unser jetziger Großmeister Br. Stephan Roth-Kleyer, der sich sehr für die Unterstützung durch die Großloge einsetzte. Der Erlös der ersten „Burns-Supper“-Spendenaktion ging an die Kinderkrebsstation Frankfurt am Main.
Angespornt von dem Erfolg machen wir weiter. Alle künftigen Stuhlmeister der Loge „Lessing“ haben sich von Anfang an mit voller Kraft eingebracht. Br. Bernd Schmude wurde als Inkarnation von Robert Burns ein Begriff; einer der besten Piper Deutschlands, Thomas Zöller, spielt seit neun Jahren für eine symbolische Gage, viele Brüder der Loge Lessing, aber auch anderer Logen helfen immer wieder, wo sie können. Gäste aus ganz Deutschland und den Nachbarländern Belgien und Holland besuchen uns. Das Event ist meist innerhalb von 48 Stunden ausgebucht.
Unterstützt werden mit den Spendeneinnahmen in der Regel kleine Organisationen, bei denen die Spende tatsächlich etwas bewegen kann. Empfänger waren bisher der „Ambulante Kinderhospiz-Dienst“ Frankfurt am Main, die „Mutter-Kind-Hilfe“ der Frauen-Strafvollzugsanstalt Preungesheim, der Verein „Manna Mobil Wiesbaden“, der Essen für Schulkinder zur Verfügung stellt, die „Flüsterpost“ Mainz (hier wird Hilfe für die Kinder krebskranker Eltern organisiert), der Verein „Hilfe für Helfer“, der notleidenden Einsatzkräften beisteht und einige mehr. In den zehn Jahren haben wir insgesamt eine stolze Spendensumme von 67000 Euro einnehmen und verteilen können. Darauf sind wir ein wenig stolz.
Im Laufe der Jahre haben wir an Erfahrung gewonnen, in vielem sind wir professioneller geworden. Es gibt ein festes Team, das den Abend managt und die unterschiedlichen Stärken einbringt. Vor allem aber gibt es die Brüder der Loge „Lessing“, die das „Burns Supper“ jedes Jahr aufs Neue zu ihrer Veranstaltung machen und den Geist weitertragen. Deshalb wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Jahren heißen: „Mit Whisky trotzen wir dem Teufel! – Die Loge Lessing lädt zum traditionellen Burns Supper!“
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Dieser Beitrag stammt aus dem Heft 2-2020 der HUMANITÄT, dem deutschen Freimaurer-Magazin. Das Heft kann bei der Kanzlei abonniert werden.