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In diesem Beitrag macht sich der Autor Gedanken über die hochaktuelle, um nicht zu sagen: brandaktuelle Lage der Asylpolitik und die Rolle der Freimaurer dabei. Die Zeichnung wurde am 16. Dezember 2015 in der Frankfurter Loge “Lessing” gehalten.
Als der Jakob Grimm, von dem man annimmt dass er Freimaurer war, im Winter 1837 die Grenze nach Hessen, seiner Heimat, überschritt, von seinem Lehrstuhl in Göttingen verjagt, weil er gegen den Verfassungsbruch des hannövrischen Kurfürsten protestiert hatte, da wusste er, dass er auch bei seinem angestammten Landesherrn nicht willkommen sein würde. Freisinnige Untertanen waren nirgends gerne gesehen. Da aber traf er am Schlagbaum auf eine alte Frau aus dem Volke, die ihr Enkelkind ermahnte: “Gib dem Herrn eine Hand, er ist ein Flüchtling.”
Soziale Netzwerke wie Facebook haben eine Eigenschaft, die nicht immer angenehm ist. Sie eröffnen uns unter Umständen Facetten einer Persönlichkeit, auf die wir gerne verzichtet hätten. Für mich gilt dies in besonderem Maße in der Bruderschaft. Bei vielen Brrn. weiß ich nicht, welche politische Auffassung sie vertreten und es ist mir auch völlig gleich.
„Wie ist sein Stand im bürgerlichen Leben, zu welchem Glauben bekennt er sich, und zu welcher politischen Partei?“ „Ich weiß es nicht, denn die Gesetze unseres Bundes verbieten mir danach zu fragen!“
Was aber, wenn ich ungefragt genötigt werde, von der Haltung eines Bruders Kenntnis zu nehmen? Als ich mich entschlossen habe, über Asyl und Tempelbau zu reden, war ich unter dem Eindruck von hasserfüllten Posts gegen Flüchtlinge, auch von einem Menschen, der dem Bund der Freimaurer angehört. Es hat mich sehr verstört, dass Menschen, die sich geschworen haben am Tempel des Humanität zu bauen, sich der „Schönen, reinen Menschenliebe, der Brüderlichkeit aller zu widmen“, dass diese Menschen gleichzeitig Asylsuchende als „Ungeziefer, Untermenschen, Schmarotzer“ etc beschimpfen und offensichtlich kein Problem darin sehen, beides in Übereinstimmung zu bringen. Das solche Auffassungen im Bund keinen Raum haben dürfen und wir gehalten sind sehr strikt gegen solche Tendenzen vorzugehen, ist eine Selbstverständlichkeit und soll hier nicht behandelt werden.
Der Auftrag, am Bau des Tempel der Humanität zu arbeiten, beinhaltet auch einen Arbeitsauftrag: Geht nun in die Welt und bewährt euch als Freimaurer!
Aus der Zeichnung zum Johannisfest des Jahres 1946 der Loge Lessing iO Frankfurt am Main:
„Beim Abschluss des Maurerjahres und bei diesem unserem ersten Johannisfest, das wir seit der Unterdrückung der Logen in Deutschland feiern, ist es unsere Pflicht der Brüder zu gedenken, die heute nicht unter uns weilen können:
Als politisch oder rassisch verfolgte mussten Deutschland verlassen:
- Br. Ernst Klein, ausgewandert nach Frankreich
- Br. Hermann Marguli.es, ausgewandert nach Frankreich
- Br. Ernst Langenbach und
- Br. David Hutzier beide ausgewandert nach Südamerika,
- Br. Leon Foatel,
- Br. Sally Cahn,
- Br. Albert Reinhardt und
- Br. Harry Oppenheimer, alle ausgewandert nach Nordamerika.
Nach seiner Verschleppung durch die Gestapo ist höchstwahrscheinlich in den ewigen Osten eingegangen:
- Br. Fritz Stiefel, seine letzte Nachricht stammte aus Krakau.
Es wäre undankbar, wollten wir nicht an dieser Stelle auch der Brüder gedenken, die in unserer früheren Mutter, der Symbolischen Großloge von Deutschland an führender Stelle standen:
- Der Ehrwürdigste Br. Großmeister, Br. Leo Müffelmann starb kurz nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager 0ranienburg 1933
- der zugeordnete Großmeister Br. Peter Heinsen ist 1938
- der Erste Großaufseher Br. Leo Ueberle 1945
- der Zweite Großaufseher Br. Wilhelm Haarstrich ebenfalls 1943 in dem ewigen Osten eingegangen.
- Der Großredner Br. Lachmund wurde in Schwerin von den einrückenden Russen erschossen und
- der Großzeremonienmeister Br. Alfred Dierke hat 1933 im Tempel seiner Loge seinem Leben selbst ein Ende gesetzt.“
Soweit das Zitat aus der Zeichnung von 1946.
Über ein Viertel der Brr, die die Gründungsgeneration der Loge stellten hatte – wie man es heute formulieren würde – einen Migrationshintergrund. Emil Selter formulierte damals:
„Die Loge gibt — um ein spezielles Problem unserer heutigen Zeit zu streifen — dem Flüchtling und dem Vertriebenen das Gefühl, eingekehrt zu sein in das Haus des Bruders und dort eine Heimat, wenn auch eine neue Heimat zu haben.”
Ihr seht, das Thema Flucht und Vertreibung begleitet diese Loge seit ihren ersten Tagen.
Meine Brüder, wir bauen am Tempel der Humanität. Die Bausteine derer wir Bedürfen sind die Menschen. Die schöne, wahre Menschenliebe, die Brüderlichkeit aller, das ist der Mörtel des Tempelbaus. Haben diese Floskeln für uns Bedeutung außerhalb unserer heiligen Hallen?
Zu Recht haben Streitereien über Parteipolitik und Konfession keinen Raum in unseren Versammlungen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir diesen ganz besonderen Raum den die Loge bietet, auch dazu nutzen müssen, um mit wachem Blick darüber miteinander zu reden, was in unserem Gemeinwesen vor sich geht. Und da ist Flucht und Asyl und der Umgang damit ein zentrales Thema!
Es gilt aus meiner Sicht zunächst einmal aufzuklären über die Realitäten. Ängste und Unsicherheiten, die es auch unter unseren Brüdern gibt dürfen und müssen ausgesprochen werden, ohne dass der der sie äußert deshalb beschimpft wird. Denn wo, wenn nicht bei uns, können wir in Offenheit sprechen, unsere Standpunkte überprüfen und das tun, was laut Lessing eine der größten Freuden ist: Laut Nachdenken mit einem Freund! Wenn wir darauf achten, dass wir einander in brüderlicher Liebe begegnen, den geistigen Kampf nicht zum Streit , die Diskussion nicht zur Disharmonie werden lassen, dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Es gibt eine große Verunsicherung im Land und sie ist nachvollziehbar. Deutschland wird sich durch die Einwanderung verändern und zwar nicht nur zum Guten. Man mag zur multikulturellen Gesellschaft stehen wie man will, sie ist aber – mehr denn je – Realität und es gilt sich damit auseinanderzusetzen. Dabei verbieten sich einfache Antworten.
Schätzungen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) zufolge waren 2013 weltweit 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht. 16,7 Millionen von ihnen haben aufgrund von Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, Gewalt oder prekären Lebensbedingungen ihr Land verlassen. Rund 13 Millionen Menschen waren Mitte 2014 unter dem Mandat der UN-Flüchtlingsorganisation – das ist die höchste Zahl seit 1996. Zugleich befanden sich 1,3 Millionen Menschen in einem laufenden Asylverfahren. Allein in der ersten Jahreshälfte 2014 sind 5,5 Millionen Menschen geflohen – insbesondere aus den Bürgerkriegsregionen des Nahen Ostens und Afrikas, 1,4 Millionen von ihnen über die Grenzen ihres Heimatlandes.
Mit den Entwicklungen in Syrien und dem Nordirak haben sich die regionalen Schwerpunkte der Fluchtbewegungen verschoben: Lange war Asien die Hauptherkunftsregion von Flüchtlingen, Afghanistan dreißig Jahre lang das Land, aus dem die meisten Flüchtlinge weltweit stammten. Seit 2014 ist dies nun Syrien: Im Mai 2015 hatten fast vier Millionen syrische Flüchtlinge ihr Land verlassen und waren beim UNHCR registriert.
Afghanistan ist noch immer das zweitgrößte Herkunftsland mit 2,7 Millionen Menschen, die außerhalb ihres Landes Schutz suchen. Hinzu kommen unter anderem Vertriebene aus Somalia (1,1 Millionen), Sudan (670 000), Südsudan (509 000), Kongo (493 000), Burma (480 000) oder Irak (426 000).
Die Zahlen für 2015 haben sich drastisch erhöht, in Deutschland sind ca. eine Million Flüchtlinge angekommen, hinzukommen all die Flüchtlinge, die noch nicht registriert sind. In Hessen werden 70.000 Menschen in 2015 angekommen sein. Die Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte platzen aus allen Nähten, aus diesem Grund müssen ankommende Flüchtlinge oft in Turnhallen untergebracht werden. Regelhaft sind Asylbewerber bis zum Abschluss des Verfahrens in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Pro Person haben sie ca 6-7 m² zur Verfügung, hier ist das Bett bereits eingerechnet. Sehr ungewiss ist die bundesweite Verteilung der Flüchtlinge. Aus den Erfahrungen spricht viel dafür, dass es zu einem Zug in die Ballungsräume kommt, ein Zentrum der Verdichtung.
Die Flüchtlingswelle trifft auf sehr viel spontane Hilfsbereitschaft und auf Offenheit und sie trifft ebenso – in wesentlich kleinerem Maße – auf Hass und Ablehnung. Sie wird, davon muss man ausgehen, kein vorrübergehendes Phänomen bleiben. Ein Großteil der Menschen wird hier bleiben und andere werden folgen. Wir müssen eine Verständigung darüber herbeiführen, wie wir uns als Gesellschaft aufstellen wollen. Welche Chancen, welche Grenzen und welche Regeln wie definieren. Diese notwendige Debatte leidet daran, dass sie unter dem Druck der Ereignisse stattfinden muss, weil sie vorher nicht gewollt war.
Die Lebenslüge der Bonner Republik “Deutschland ist kein Einwanderungsland“, wurde zwanghaft bis in die jüngste Vergangenheit aufrechterhalten, obwohl längst schon Millionen von „Gastarbeitern“ ihren dauernden Wohnsitz in Deutschland hatten, hier heirateten, Kinder bekamen, die Verwandten aus den Herkunftsländern nachholten.
Die Folge dieser Haltung war auf der einen Seite die sträfliche Zurücksetzung der Eingewanderten, denen man eben nicht das Gefühl gab zugehörig zu sein, sondern die man in einem Sonderstatus verharren ließ und bürokratisch drangsalierte. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wurden jahrzehntelang keine oder nur sehr rudimentäre Versuche einer Integration der Migranten unternommen. Flächendeckende Sprachkurse gab es ebenso wenig wie die gezielte Ansprache und Vermittlung der Werte unseres Grundgesetzes. Was das alles mit dem Selbstwertgefühl der Migranten machte, liegt auf der Hand. Wie positiv sich das Verhältnis zur Aufnahmegesellschaft gestaltete, kann man sich ausmalen.
Aber auch die sich progressiv nennenden Kräfte haben sich der Realitätsverweigerung schuldig gemacht, indem sie sich weigerten, sich in eine Diskussion über Rahmenbedingungen, Regeln und Grenzen der multikulturellen Gesellschaft einzulassen. Während dies für viele einen Verzicht auf eine spezifische „deutsche Leitkultur“ bei gleichzeitiger Annahme bedeutete, die vorhandenen Ethnien würden sich so begegnen, dass ein Zusammenleben ein Gewinn für alle sei, wies bereits der erste Dezernent für Multikulturelle Angelegenheiten, Daniel Cohn-Bendit im Jahr 1991 darauf hin, dass in (der multi-kulturellen Gesellschaft) … „vielmehr – erst recht dann, wenn sich wirklich fremde Kulturkreise begegnen – der Konflikt auf Dauer gestellt (ist). Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen. In der multikulturellen Gesellschaft geht es daher um die Gratwanderung zwischen verbindenden und trennenden Kräften – und eben deswegen ist es so wichtig, dass sie sich Spielregeln gibt.“
Cohn-Bendit/Schmidt führen weiter aus: „Wir verstehen diese (die Multikulturelle Gesellschaft) nicht als Ensemble folkloristischer Verbände und Gemeinschaften, nicht als Aufbewahrungsschrein säuberlich getrennter Kulturen. Das Recht der verschiedenen Kulturen auf Selbstbehauptung muss zwar ernst genommen werden. Es verliert freilich dort seine Gültigkeit, wo es die republikanischen und ethischen Normen unserer Zivilisation verletzt (einer Zivilisation, die strikt der republikanischen Tradition der europäischen Moderne verpflichtet ist – die aber auch bereit sein muss, ihr Erbe im Angesicht anderer Kulturen kritisch zu überdenken). Die multikulturelle Gesellschaft ist stets auch von der Auseinandersetzung der Kulturen geprägt und zielt daher auf Integration.“
Diese Botschaft wollten aber weder die Konservativen, noch die Progressiven tatsächlich hören. Die Erkenntnisverweigerung der Konservativen Seite (Deutschland ist kein Einwanderungsland, Multi-Kulti ist gescheitert, etc.) hat dazu beigetragen, dass viele Migranten sich nach wie vor als Bewohner zweiter Klasse fühlen, deren Teilhabechancen begrenzt sind. Die Feigheit der Linken auf der anderen Seite des Spektrums, republikanische Tugenden auszuformulieren, anzuerkennen und im Konflikt auch durchzusetzen hat zu einem Klima der Beliebigkeit beigetragen. Political Correctness schafft ein Klima von Tabuzonen, die Folgen sind dramatisch.
Da sich das subjektive Empfinden von Menschen nicht über verordnete Tabus steuern lässt, wächst bei vielen Menschen das Gefühl, es gäbe eine offizielle Realität und eine tatsächliche. Das ist Wasser auf die Mühlen von Demagogen wie Sarrazin, Pirinci, Bachmann und den selbsterklärten Rettern des christlichen Abendlandes, die von sich behaupten, Tabus zu brechen, aber doch nur dumpfen Hass verkaufen.
Ich glaube, dass die Zeit überreif ist für einen Diskurs, in welcher Gesellschaft wir gemeinsam leben wollen und leben können. Ein solcher Diskurs darf aus meiner Sicht nicht an den Pforten unserer Bauhütten enden. Die Bauhütten waren seit alters her auch Orte, an denen man sich ohne die Vorurteile des Alltags begegnen konnte, und es waren die Debatten, die in den Bauhütten geführt wurden, die sie attraktiv machten für Geister wie Heine, Tucholsky oder Benjamin Franklin.
Ich will mit meiner eigenen Position in der Frage der Flüchtlingsintegration nicht hinter dem Berg halten.
Die Menschen sind hier, zu einem überwiegenden Teil werden sie bleiben. Integration ist eine Forderung an beide Seiten. Ein Scheitern ist keine Option. Wer bleiben will, muss bereit sein, sich auf die Aufnahmegesellschaft einzulassen. Die Gesellschaft wiederum muss Partizipation zulassen und ermöglichen. Für notwendig halte ich persönlich auch klare Regeln, wie eine Einwanderung und der Zugang zum Arbeitsmarkt möglich ist, die Verengung auf Asyl bzw. die Genfer Konvention ist zu einem guten Teil für die Integrationsprobleme der Vergangenheit verantwortlich. Wichtig bei all dem sind klare transparente Regeln für Einwanderung und auch für deren Grenzen, auch im Europäischen Kontext. Oberstes Ziel bleibt die Verteidigung einer offenen Gesellschaft, die eben auch eine humane Gesellschaft ist.
Ich glaube, dass Fragen gesellschaftlicher Relevanz stärker als bisher in das brüderliche Zusammensein eingebracht werden können und sollen. Parteipolitik hat richtigerweise keinen Platz in der Loge, aber der politische Gedankenaustausch ist wichtig und notwendig. Emil Selter hat es so ausgedrückt:
„Toleranz üben, tolerieren, das heißt aber nicht, den anderen anhören und schweigen oder mit höflichen aber nichtssagenden Worten antworten, im Übrigen aber den in der Meinung abweichenden als einen Irrenden bemitleiden oder gar als eine Gefahr betrachten und abschließen. Nein, Toleranz üben in freimaurerischem Sinne heißt: Ansicht gegen Ansicht, Meinung gegen Meinung stellen, mit Ernst und Ausdauer, mit geistigen Waffen kämpfen, prüfen, wo die Meinung des Anderen den größeren Wert gegenüber der eigenen hat; nach dem Kampfe aber, der nicht Streit und Zank bedeutet, den anderen nicht nur achten, sondern als Freund und Bruder und Weggenossen lieben und dem in der Meinung Abweichenden den Weg zu allen Würden und Einflüssen offenlassen.
Toleranz üben heißt: erkennen, dass Fragen des Glaubens und der Überzeugung nicht durch Mehrheitsbeschluss entschieden werden können, dass aber eine Niederlage im geistigen Ringen, dass eine Niederlage in einer demokratischen Abstimmung dem Wert und der Würde der eigenen Persönlichkeit niemals Schaden bringen kann. Nicht im Schweigen aber, nicht in wohlerzogener, bisweilen aber unangebrachter Höflichkeit, nein, in restloser Offenheit zeigt sich erst die wahre brüderliche Liebe. Gewiss: Offenheit kann schmerzen, sie kann sogar bitter wehe tun. Aber schmerzt es nicht noch viel mehr, einen Bruder durch Irrtum Schaden nehmen zu sehen? Ist es nicht noch weit schmerzhafter, unsere freimaurerische Sache Nachteile erleiden zu sehen und geschwiegen zu haben? Zu erkennen, wo Wahrheit und wo Irrtum ist, vermögen wir aber meist erst, wenn eine Sache erledig, oft erst, wenn eine Korrektur nicht mehr möglich ist, manchmal nie.“
Die Fragen maurerischer Symbolik, die Beschäftigung mit der Transzendenz und mit der maurerischen Geschichte sind notwendig – auch zu einer Selbstvergewisserung. Wir müssen in der Lage sein, unser Werteverständnis anhand unserer Werkzeuge zu überprüfen und zu entwickeln. Die Beschäftigung mit der Maurerei darf aber nicht zu einer permanenten Selbstbespiegelung und Selbstbeweihräucherung führen, die das Wirken und Handeln im Sinne der Humanität beeinträchtigt oder gar hemmt. Handeln wiederrum kann der „Bund der Ungleichgesinnten“ als Organisation nicht, Handeln liegt in der Verantwortung des Einzelnen Bruders.
Daraus ergibt sich die Aufforderung an jeden von uns, sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen und die Aufforderung gegebenenfalls auch politische oder gesellschaftliche Aufgaben und Funktionen zu übernehmen. Auf diese Weise kann man aktiv mitgestalten. Nehmen wir unsere Pflichten als Staatsbürger wahr. Die Freimaurerei geht dort hin, wo jeder Einzelne hingeht.
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Kommentare geben nicht zwingend die Ansichten der Redaktion, der Großloge oder gar der Bruderschaft wieder. Sie spiegeln Meinungsbilder einzelner Brüder, zeigen den Facettenreichtum unseres Bundes und sollen zur Diskussion anregen, weshalb diese Beiträge auch kommentiert werden können.
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