Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Der Toleranzgedanke in den Buchreligionen

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Lessing, Freimaurer und prägender Denker der deutschen Literatur, hat mit „Nathan, der Weise“ dem Toleranzgedanken ein Gesicht verliehen. Der Bruder S. S. beschäftigt sich mit dem Toleranzgedanken der drei Burchreligionen.

Zwischen den großen Religionen, den Juden, den Christen und den Mohammedanern, hat es schon immer Konflikte gegeben. Sie sind fast so alt wie die Religionen selbst. Die Juden haben Jesus gekreuzigt, die Christen haben die Kreuzzüge begonnen, die Mohammedaner die Feldzüge in weiten Teilen Nordafrikas und Spaniens. Triebfeder war immer wieder die Überzeugung, die einzige wahre Religion zu vertreten und sie verbreiten zu müssen. Ist in diesem Punkt der Mensch belehrbar?

Heute bauen die Israelis Siedlungen im Palästinensergebiet, wir erlebten den 11. September in New York und Christen kämpfen offen oder verdeckt gegen Menschen anderen Glaubens oder auch nur anderer Ausrichtungen derselben Religion.
Unsere Situation in Deutschland wie diejenige in vielen anderen Europäischen Ländern ist ohne historisches Beispiel. Wir leben wieder mit mehr als 100.000 Juden und auch mit mehr als vier Millionen Muslimen. Führt dieser Umstand zu einem neuen, besseren gegenseitigen Verständnis oder bleiben die alten Ressentiments und Schranken? Noch nie war der Islam so stark in unserem Land vertreten und noch nie wurde in Deutschland und anderen Teilen der Welt von Islamisten so viel Unheil angerichtet. Dabei sei ausdrücklich unterstrichen, dass nicht jeder Muslim ein radikaler Islamist ist. Die bei Weitem größte Zahl will wie alle anderen auch friedlich in unserem Land leben. Dennoch entstehen in diesem Spannungsfeld Vorurteile und Ressentiments.

Wir sind also mit einer Reihe von sozialen, kulturellen aber auch politischen wie religiösen Herausforderungen konfrontiert. Die immer wieder aufflackernden Diskussionen um „Leitkultur“, Integration oder auch nur diffuse antiislamische Ressentiments zeigen das deutlich. Auf der anderen Seite hören wir nicht selten die antisäkularistischen und antiwestlichen Vorurteile von Vertretern des Islam vermischt mit einem Anti–Judaismus.

Mit welchem Maßstab messen wir uns, mit welchem andere? Sind das immer dieselben Messlatten, die wir anlegen? Sind nicht immer die Anderen auch die „Ungläubigen“, die wir belehren müssen? Das gilt sicherlich nicht nur für die Religionsgemeinschaften, sondern auch für politische Meinungen oder persönliche Positionen.

Freimaurer fordern untereinander überwiegend kein Bekenntnis zur christlichen Religion oder zu einer speziellen Glaubensrichtung, sie fordern aber ein Bekenntnis zur guten Tat. Es ist unsere Aufgabe, die Beziehungen von Mensch zu Mensch zu pflegen, mit der Bindung an das Sittengesetz und den Glauben an eine schöpferische Ordnung in dieser Welt. Dies sind zum einen die Grundlagen für unsere Bruderschaft. Zum anderen finden wir diese oder ähnliche Forderungen praktisch in allen Gesellschaften und Religionen. Dies gilt insbesondere für die sogenannten „Buchreligionen“, nämlich das Judentum, das Christentum und den Islam.

Diesen drei großen Religionen ist vieles gemein: die Orientierung an einen Gott als höchstes Wesen, die moralischen Grundvorstellungen des menschlichen Zusammenlebens und auch die Anforderungen an die Werte, die für uns Menschen für ein zufriedenes und friedvolles Zusammenleben von großer Bedeutung sind. Hier sind insbesondere Toleranz, Nächstenliebe, Mitgefühl und auch Vergebung zu nennen.

Diese durchaus vergleichbaren Lebenswünsche scheinen so alt wie die Menschheit zu sein, zumindest in den Kulturen, die durch die drei großen „Buchreligionen“ geprägt sind. Sie kommen auch dadurch zum Ausdruck, dass sich Menschen dieser Religionen viele Geschichten erzählen, die ähnliche oder vergleichbare Sehnsüchte bezüglich des Zusammenlebens und des gegenseitigen Respekts zum Inhalt haben.

So verschieden die Erzählungen von Christen, Juden und Muslimen hinsichtlich der Zeit und den jeweiligen beschriebenen Lebensumständen sind, so ähnlich sind sie sich doch in der moralisch, ethischen Aussage. Sie können als ein Symbol für die menschliche Sehnsucht nach Frieden und Harmonie angesehen werden, als ein Streben nach einem friedvollen, harmonischen Miteinander. Sie können aber auch als Hinweis darauf gedeutet werden, dass wir Menschen, gleich welcher Religion wir angehören, am Ende eine „Schicksalsgemeinschaft“ sind, die nur dann ein friedvolles Miteinander erreicht, wenn sie begreift, dass ein „Alleinvertretungsrecht“ keiner Religion zukommt.

Ich möchte an drei Beispielen von Erzählungen aus den drei genannten Religionen aufzeigen, dass die Forderung an die Toleranz der Mitmenschen verschiedener Religionen oder auch ethnischer Gruppen stets mitschwingt und die fehlende Toleranz der anderen Religion oder Volksgruppe gegenüber oftmals ein großes Problem war. Am Ende einer jeden Geschichte steht immer wieder die Frage, kann der Mensch entscheiden, ob eine Religion wahrer, richtiger und damit besser für die Menschen ist als eine andere?

Zum einen möchte ich auf das „Gleichnis von einer Perle“ aus dem 8. Jahrhundert von Al–Mahdi, zum anderen auf die „von zwei Brüdern und zwei Edelsteinen“ aus der „Zuchtrute für Juda“ aus dem Jahr 1507 von Salomon Ibn Verga und schließlich auf die Ringparabel aus Nathan dem Weisen eingehen.

In der islamischen Literatur gibt es die ersten Gleichnisse, die schon sehr früh die Idee der Toleranz gegenüber anderen Religionen aufgreifen, sie lassen zumindest Anklänge an Lessings Ringparabel erkennen.  Bereits im 8. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wird von einem respektvollen Religionsgespräch zwischen dem Kalifen Al–Mahdi (775 – 785) und dem Patriarchen Timotheus I. von Damaskus berichtet, in dem die gesamte Palette der umstrittenen theologischen Sachfragen zwischen dem Christentum und dem Islam zur Sprache kommt. Der Schluss weist ein „Gleichnis von der Perle“ auf. „Wir alle sind wie um Mitternacht in einem dunklen Haus, in dem eine Perle mitten unter die Menschen fällt und jeder versucht sie zu finden. Aber nur einem wird sie zufallen, während die anderen ein Stückchen Glas, einen Stein oder was immer dafür halten, in den Händen halten. Erst wenn das Licht heraufzieht, kann ein jeder erkennen, was er in der Hand hält. Einer wird jubilieren, die andere Tränen vergießen und seufzen.

So verhält es sich auch für uns Menschen mit den Religionen. Die Perle des wahren Glaubens fiel mitten unter uns alle und sie ist zweifellos in der Hand von einem von uns, während alle von uns glauben, dass wir dieses kostbare Objekt besitzen. In der Welt, die nach uns kommt, vergeht die Dunkelheit der Sterblichkeit, der Nebel der Unwissenheit löst sich auf und das wahre Licht wird uns alles erkennen lassen. Die Perle des rechten Glaubens kann erst im Jenseits erkannt werden, auch wenn jeder die Hoffnung hat, sie in den Händen zuhalten.“

Die jüdische Fassung des Gleichnisses von Salomon Ibn Verga wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts geschrieben. Ein spanischer christlicher König lässt einen jüdischen Gelehrten kommen, um ihn zu fragen, ob das jüdische oder christliche Gesetz das bessere sei. Er antwortet dem König folgendermaßen: „Vor einem Monat reiste mein Nachbar in die Ferne und hinterließ seinen Söhnen zum Trost zwei Edelsteine. Nun kamen die Brüder zu mir, um ihnen den Unterschied zu erklären. Als ich ihnen erklärte, dass dazu nur ihr Vater in der Lage sei, da er der Juwelier sei, schlugen sie mich. Das ist Unrecht, sagte der König und sie verdienen ihre Strafe. Siehe auch Esau und Jakob sind Brüder, von denen jeder je einen Edelstein erhielt, und unser Herr fragt nun welcher der bessere sei. Möge unser Herr doch einen Boten zum Himmel schicken, dort wird ihm der Unterschied schon angegeben.“ Auch hier wird deutlich, dass es dem Menschen nicht möglich erscheint, überzeugend für die eine oder die andere Religion zu argumentieren, über das „besser“ oder „richtig“ zu entscheiden.

Als der König in diesem Zusammenhang gefragt wird, warum er denn nicht allen Untertanen seine Religion aufzwinge, antwortet er: „Ich habe nie einen Erfolg bei einer Sache gesehen, die durch Zwang geschieht, denn so wie der Bezwinger nachlässt, kehrt sie zu ihrem früheren Zustande zurück, wie der in die Höhe geschleuderte Stein.“

Die Geschichte zeigt zum einen den gesellschaftlichen Status der Juden in dieser Zeit, der geprägt war von der christlichen Inquisition und dem Misstrauen des Juden gegenüber dem christlichen Herrscher. Zum andern erscheint der Toleranzgedanke zu Zeiten der Inquisition unzeitgemäß. Äußerlich sind die Religionen, wie die zwei gleichen Edelsteinen, deren Wert auf Erden niemand letztlich beurteilen kann, sodass daraus nur der Toleranzgedanke gegenüber den Religionen und damit auch allen Andersdenkenden abgeleitet werden kann.

Es wird deutlich, dass die Frage nach dem rechten Glauben und den daraus abzuleitenden Antworten die Menschen seit vielen Jahrhunderten in sehr ähnlicher Weise beschäftigt. Auch hier wird deutlich, dass nur gelebte Toleranz für die Menschen auf Erden eine wirkliche Lösung für ein friedvolles und zufriedenes Miteinander sein kann.

Während in den beiden erwähnten Gleichnissen nur jeweils zwei Religionen miteinander verglichen werden, hat Lessing mit seinem „Dramatischen Gedicht – Nathan der Weise“ zum ersten Mal versucht, die drei Religionen in der Geschichte einer Familie zusammenzuführen.  Der Ringparabel kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Er schreibt das Stück gegen einen unbarmherzigen religiösen Fanatismus, gegen die gnadenlose Rechthaberei, die die Religionen über viele Jahrhunderte untereinander isoliert haben und auch heute noch in substanziellem Maße trennen.  In der Ringparabel beschreibt Lessing, dass ein Vater einen Ring besitzt, der stets auf den liebsten Sohn vererbt wird. Er selbst hat drei Söhne von denen ihm mal dieser, mal jener lieber ist. Schließlich lässt er zwei weitere identische Ringe fertigen und gibt am Totenbett einem jeden den Ring mit dem sicheren Glauben, dass dies der echte sei. Nach seinem Tod bemerken die Brüder, dass ein jeder einen Ring besitzt und jeder reklamiert, den echten zu besitzen. Es kommt zur Anrufung eines Richters, der entscheiden soll, welcher Ring der echte sei. Der Richter entscheidet schließlich: “Wenn der echte Ring die Wunderkraft besitzt, beliebt zu machen vor Gott und den Menschen, dann könne doch der Besitzer des rechten Ringes dies erreichen. Der Ring wirkt jedoch nur zurück und nicht nach außen. Wohlan, ein jeder eifre seiner unbestochenen, von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, die Kraft des Steins in seinem Ring‘ an den Tag zu legen! Komme die Kraft mit Sanftmut, mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott zu Hilfe! Und wenn sich dann der Steine Kräfte bei euren Kindeskindern äußern: So lad ich über tausend Jahre sie wiederum vor diesen Stuhl. Dann wird ein weiserer Mann hier sitzen.”

Vor diesem Hintergrund sollten wir uns die Frage stellen, ob der Dialog und die Aussage aus der Ringparabel auch heute noch alternativlos gelten. Die eigentliche Aussage der Erzählung Lessings wird noch deutlicher in dem nachfolgenden Dialog zwischen dem Sultan und Nathan. Der Sultan sagt: „Ich dächte, dass die Religionen, die ich dir genannt, doch wohl zu unterscheiden wären…“ und Nathan antwortet dem Sultan: “Und nur vonseiten ihrer Gründe nicht. – Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte? …. Und Geschichte muss doch wohl allein auf Treu und Glauben angenommen werden? … Nur wessen Treu und Glauben zieht man denn am wenigsten in Zweifel? Doch der Seinen? … Doch deren, die von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe gegeben, die uns nie getäuscht? … Wie kann ich meinen Vätern weniger als du den deinen glauben? Kann ich verlangen, dass du deine Vorfahren Lügen strafst?“

Hier wird sehr deutlich gesagt, dass die drei Religionen – genauer betrachtet gilt dies auch für die übrigen kulturellen Ausprägungen einer Gesellschaft – zwar unterschiedliche Formen haben, die in verschiedenen Kulturen entwickelt sind, eigene Rituale und Glaubenssätze, aber dass allen gemein ist, das Gute im Menschen, die Toleranz, die Glaubwürdigkeit und dass es ein Ziel sein sollte, das Reduzieren oder gar Ablegen von Ideologien anzustreben.

Peter Demetz sieht in der Projektion der Ringparabel ins Metaphysische der Familiengeschichte die einzige Möglichkeit, die Utopie einer Menschheitsfamilie ohne Zwist und Hader in der familiären Umarmung als Schlussbild darzustellen. Es ist das Modell Familie, das für alle Vertreter der drei Religionen als Gleichnis akzeptabel herangezogen werden kann. Erst das Verstehen der Hintergründe, nämlich die Erkenntnis, dass Christin und Muslim miteinander verwandt sind und dass der Jude die Christin vor dem sicheren Tod bewahrt hat, obwohl die Christen zuvor die Familie Nathans vernichteten, macht die vermeintlich antagonistischen Welten schließlich zu einer Schicksalsgemeinschaft.

Lessing, 1729 geboren und 1781 gestorben, war selbst Freimaurer und lebte in einer Zeit der Unruhe und der Zerreißproben auch im Logenleben. Es sei hier nur an die Strikte Observanz und all die widerstreitenden Bewegungen hingewiesen. Auch politisch war die Zeit durch zahlreiche Kriege gekennzeichnet, wie den österreichischen Erbfolgekrieg, den schlesischen oder den siebenjährigen Krieg. In dieser Situation entwickelt Lessing ein Bild der Humanität, das ihn der Freimaurerei immer näherbringt. Er ist der Beweis für die Absolutheit des freimaurerischen Gedankens, der auch losgelöst vom Logenleben bestehen und wirken kann. Daher ist er auch die Symbolfigur der Humanität für alle freimaurerischen Systeme, deren Lehre er gewissermaßen in der Ringparabel niedergeschrieben hat.

Ich habe diese drei Gleichnisse aus unterschiedlichen Zeiten und Religionen zusammengetragen, um aufzuzeigen, dass die Vorurteile den anderen Religionen gegenüber, aber auch die jeweiligen Grundbedürfnisse der Menschen in den drei Religionen und den entsprechenden Gesellschaftsformen sehr ähnlich sind. Nur dann, wenn wir alle lernen, dass wir mit unserem Glauben, dass die jeweilige gelebte Religion für uns die einzige wahre ist, eine ganz individuelle Entscheidung treffen, die weder von der einen noch von der anderen Religion verifiziert werden kann. Hier hilft uns nur Verständnis und Toleranz zu einem friedvollen Miteinander.

Gleichzeitig wird deutlich, dass wir alle unvollkommen sind, auch wenn wir hohe Ansprüche haben. Wir müssen aber auch gar nicht vollkommen sein, um zu erkennen, dass wir einen Glauben aus der Überlieferung leben, der von anderen wegen anderer Überlieferungen anders gelebt wird. Deshalb ist aber weder der eine Glauben wahrer als der andere. Wir alle können uns nur demütig und tolerant einfügen als ein Baustein des großen Bauwerks.
Wir sollten uns aber auch die Frage stellen, ob diese Position nur aus westlich–europäischer Sicht möglich ist? Gibt es Entsprechungen im Islam? Ich glaube, dass die folgenden drei Schlüsselaussagen in allen Religionen, auch tief in muslimischer Geistigkeit verankert sind: (a) das Nebeneinander der Religionen als Ausdruck des Willen Gottes, (b) Wetteifer um das Gute, (c) Ergebenheit in Gott.

Obwohl offenkundig Unterschiede zwischen dem Koran und der christlichen Religionstheologie der Aufklärung gegeben sind, gibt es auch Entsprechungen. So wird in der 5. Sure des Korans ausdrücklich auf das Nebeneinander von Judentum, Christentum und Islam verwiesen. Auch wenn sich heute – aufgrund der geschichtlichen Entwicklung und der Glaubenslehre – der Islam als die eine wahre Religion versteht. Dennoch toleriert der Koran die Pluralität der Religionen, auch wenn diese tolerante Ausrichtung nicht immer gelebt wird. Diese Inhalte sollten auch stärker von den muslimischen Verbänden hervorgehoben werden. Ein weiteres Motiv, das Wetteifern mit dem Guten, wird auch durch die 2. Sure getragen, in der es heißt: “Wetteifert nur nach guten Dingen…” Für einen Muslim enthält die Ringparabel eine kostbare Gottesbotschaft, wie sie in der „umm al-kitab“, der Mutter des Buches, einer kostbaren Tafel, die bei Gott aufbewahrt wird, beschrieben ist. Die dritte Schlüsselkategorie ist die „Ergebenheit in Gott“, das ist auch gleichzeitig die deutsche Übersetzung des Wortes „Islam“. Lessing hat dies wohl gewählt. Ich muss gestehen, dass unsere Gegenwart weit von der Vision entfernt ist, die sowohl Lessing als auch Salomon Ibn Verga und Al–Mahdi erzählten.

Angesichts der weltpolitischen Ereignisse zwischen Auschwitz, dem 11. September in New York oder den schrecklichen Ereignissen im Gazastreifen, den Anschlägen in Paris und Berlin und anderen Brennpunkten in der Welt bleiben die Aussagen für uns zwar widersprüchlich, viele mögen vielleicht sagen, dass diese Haltung widerlegt ist. Aber gibt es denn eine Alternative zum Nathan? Es gibt wohl kein Theaterstück, aber auch keine persönliche Haltung, die nach meiner Ansicht das Konfliktpotenzial zwischen Christentum, Judentum und Islam so deutlich widerspiegelt, aber es ist auch immer noch das bestmögliche Modell der Versöhnbarkeit der drei Religionen und deren Menschen.

Trotz der gegenwärtigen Situation möchte ich uns allen Mut machen, innerhalb und außerhalb unserer Bauhütte an dieser Vision zu arbeiten, wie der Arzt Mohamed aus Ramallah, der die verwundeten Kinder der Intifada behandelt hat und gleichzeitig die Gründung eines palästinensisch – jüdischen Instituts betreibt, um beiden Seiten die Gelegenheit zu geben, sich als Menschen zu begegnen.

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