Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Die Loge “Zur Kette” in München feiert ihr 150. Stiftungsfest

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Luftaufnahme der Stadt München Foto: f9photos / envato.com

Am 29. April 2023 feiert die größte Münchner Loge ihr 150. Stiftungsfest mit einer gemeinsamen Festarbeit und einer daran anschließenden Tafelloge.

Im Rahmen der Feier kündigt die Loge eine namhafte Spende in Höhe von 30.000 Euro an drei Organisationen in München an, die bei der Tafelloge kurz vorgestellt werden. Wir werden darüber berichten. Die Loge freut sich sehr über den Besuch des Großmeisters Stefan Kunnert und des Distriktmeisters des Distrikts Bayern, Thomas Adomat, die ihren Besuch zugesagt haben. 

Als Münchens älteste und größte Freimaurerloge blickt die Kette auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. In München gab es zwar bereits Ende des 18. Jahrhunderts mehrere Freimaurerlogen, die aber alle ihre Arbeit aufgrund zweier Verbotsverordnungen von Kurfürst Karl Theodor in den Jahren 1784 und 1785 komplett einstellen mussten. Davon unbeeindruckt fassten die Gründer 1871 den Beschluss, eine neue Loge zu gründen, wozu es im Jahre 1873 kam.

Wenn ich heute in der Kette stehe, so erfüllt es mich durchaus mit Genugtuung, dass dort vor oder vielleicht noch mit mir Menschen standen wie der Mediziner Georg Hohmann, Gründer der Stiftung Pfennigparade, der Schriftsteller Michael Georg Conrad, Reichstagsabgeordneter und Sozialreformer, der Jurist August Paret, Großmeister, der Geschäftsführer Hanns Schorer, unsere Brücke zwischen der Zeit vor und nach dem Nationalsozialismus, der Hofschauspieler Gustl Waldau, der Schriftsteller und Drehbuchautor Marcel Valmy, Verfasser eines Textes zur Europahymne in mehreren Sprachen oder der Schauspieler Karlheinz Böhm als Gründer der Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen".

Diethard und Rainer Irrgang

Nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler am 30. Januar 1933 beginnt auch für die Freimaurerei eine dunkle Zeit. Die meisten Freimaurerlogen lösen sich selbst auf. Am 18. April 1933 fasst die Großloge Zur Sonne (Bayreuth) den Einschläferungsbeschluss für sich und ihre Mitgliedslogen. Eine Woche später beschließt die Kette die Löschung der Lichter und Einstellung der maurerischen Arbeit. Die letzte Tempelarbeit der Kette fand am 20. September 1933 statt. Das prächtige Logenhaus der Kette wurde bereits 1935 beschlagnahmt und der Hitlerjugend als Wohnheim übergeben, bevor es 1944 durch Bomben vollständig zerstört wurde. 
Wenige Jahre nach dem Krieg blühte das Logenleben in der Kette schnell wieder auf. Über die Jahre organisierte die Kette nicht nur ihre alljährlichen, freimaurerischen Feierlichkeiten, sondern auch eine Vielzahl von Gastvorträgen und öffentlichen Diskussionsabenden, Konzerten und Festbällen mit karitativen Sammlungen. Sogar eine freimaurerische Ausstellung im Münchner Rathaus unter dem Titel “Die Bruderschaft der Freimaurer” mit mehr als 10.000 Besuchern konnte durchgeführt werden. 
Heute zählt die Kette rund 120 Mitglieder mit steigender Tendenz. Erfreulich ist vor allem, dass die Kette einen starken Zuwachs an jungen Mitgliedern verzeichnen konnte, ohne dass der Austausch mit älteren Mitgliedern darunter leidet.

29. April 2023 ab 10:00 Uhr im Logenhaus Schwanthalerstraße 60, 80336 München. Anmeldungen sind noch bis zum 14. April 2023 möglich. Anmeldung und weitere Informationen unter der E-Mail-Adresse zugmvst@zur-kette.de.