Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Mit Schnaps und Steigerlied: Ruhrgebietsloge in Dortmund

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Hochofenwerk Phoenix West Dortmund Foto: msc_photographie /stock.adobe.com

Die Loge “Zur alten Linde” lädt zur Festarbeit in den Westfälischen Industrieklub ein.

Dortmund (jek). Glück auf, die Maurer kommen. Am Samstag, dem 3. Juni 2023, wird im Herzen Westfalens eine würdige Tradition fortgesetzt. Dann laden die Brüder der Loge „Zur alten Linde“ zur Ruhrgebietsloge 2023 in den Westfälischen Industrieklub ein. Wie weit die Geschichte dieser Festarbeit zurückreicht, dazu liegen keine verlässlichen Erkenntnisse vor. „Aber ein Vierteljahrhundert sind es definitiv, 1996 begann die Tradition wohl in Essen“, vermuten die, die es wissen müssen. 

Im Dezember 2018 wurde mit Prosper-Haniel in Bottrop die letzte Zeche geschlossen. Der Bundespräsident nahm das letzte Stück Steinkohle, das im Ruhrgebiet gefördert wurde, symbolisch in Empfang. Die Feierstunde nach der letzten Schicht „auf‘m Pütt“ war ein extrem emotionaler Moment für die Menschen im Ruhrgebiet. „Der Bergbau hat es verdient, dass sich Deutschland auch vernünftig vom Bergbau verabschiedet“, sagte damals ein Kumpel in die Kamera, „denn ohne Kohle wäre Deutschland nicht das geworden, was es heute ist.“ Das sehen die Brüder im Ruhrgebiet schon seit vielen Jahren genauso.  

Ruhrgebietsloge? Worum geht’s denn da genau? Einmal im Jahr versammeln sich die Brüder vieler Bauhütten auf Einladung einer der Logen im Ruhrgebiet, um gemeinsam eine Arbeit im Lehrlingsgrad in einem besonders festlichen Rahmen zu feiern. Hier wird der Geist des Ruhrgebiets, der untrennbar mit der Geschichte des Steinkohlenbergbaus verbunden ist, lebendig. Tradition gepflegt, das Miteinander genossen. 

Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird das Ritual unterbrochen und eine Grubenlampe übergeben. Nach Worten des Dankes und der Wertschätzung wird es besonders emotional. Ähnlich imposant, wie es die Bergmänner der Ruhrkohle AG 2018 taten, singen die Brüder gemeinsam das Steigerlied. „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt… Und er hat sein helles Licht bei der Nacht, und er hat sein helles Licht bei der Nacht, schon angezünd’t, schon angezünd’t.“ 

Das Lied endet mit der Strophe: „Wir Bergleut sein’s kreuzbrave Leut, denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.“ Ein jeder kann sich vorstellen, was Brüder, die ebenfalls ein Leder zum Schutz tragen, im Anschluss an das Lied tun. Die Ruhrgebietsloge dürfte eine der wenigen Arbeiten sein, die mit hochprozentiger Sicherheit zu einem unvergesslichen Erlebnis werden – 2023 in Dortmund und im nächsten Jahr in einer anderen Stadt im Ruhrgebiet. Die Tradition wird also auch dann fortgesetzt. 

Die Verantwortlichen der Loge Zur alten Linde freuen sich, dass sich bereits über 180 Brüder angemeldet haben. Genug Platz in dem eigens dafür eingerichteten Tempel mit Blick auf den „Alter Markt“ im Herzen der Westfalenmetropole ist für etwa 250 Freimaurer. Eine Anmeldung ist über die neu geschaffene Domain www.ruhrgebietsloge.de möglich. Die Adresse wird ab sofort von Jahr zu Jahr an die dann austragende Loge weitergeleitet. Die Teilnahme an der Festarbeit mit Erinnerungsstücken und Snacks im Anschluss kostet 20 Euro.