Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

„Glocke“ Reutlingen verleiht Kulturpreis 2017

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Prof. Dr. Marc Schurr, Vorsitzender der Loge, übergibt den Kulturpreis 2017 an Frau Karin Hurle, Leiterin der Musikschule
Prof. Dr. Marc Schurr, Vorsitzender der Loge, übergibt den Kulturpreis 2017 an Frau Karin Hurle, Leiterin der Musikschule

Mit der Vergabe des mit EUR 5.000,00 dotierten Förderpreises würdigt und unterstützt der Förderverein die wertvolle Arbeit der seit dem Jahre 1970 bestehenden Musikschule, die zu einer Institution Reutlingens geworden ist und derzeit knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen in 28 verschiedenen Musikrichtungen unterrichtet und betreut.

Aus der Mitte der Freimaurerloge Glocke am Fusse der Alb im Orient Reutlingen entstammt der gemeinnützige Förderverein „Glocke“ Reutlingen e.V., der satzungsgemäß die Förderung Begabter auf künstlerischem und kulturellem Gebiet zum Zweck hat. Ausschließlich im Blick des Vereines befinden sich Menschen und Einrichtungen, denen ohne die finanzielle Zuwendung eine Aus- oder Weiterbildung nicht oder nur erschwert möglich wäre. Zumeist wird die Förderung Einzelpersonen in Form eines Stipendiums oder einer einmaligen Unterstützung zuteil.

Mit der diesjährigen Wahl wurde ein zweites Mal eine musikalische Einrichtung mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

Als würdige Räumlichkeit für die Durchführung der Veranstaltung stellte die Loge ihren Logenraum, dessen Mauern aus der Zeit vor 1127 datieren und von der Kapelle des ehemaligen Klosters Marchtal stammen, zur Verfügung. Feierlich umrahmt wurde die Preisverleihung von musikalischen Darbietungen von Schülerinnen und Schülern der Musikschule. Den Auftakt machte eine frühere Stipendiatin des Vereins, derzeit Studentin am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg, die sich mit dem virtuos gespielten Klarinettenkonzert KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart, auf ihre Weise für die Zuwendung bedankte. Ihr folgten Mitglieder des Ensembles „Musik zum Leben“, demjenigen Projekt, dem die Mittel des Förderpreises zugutekommt. Es besteht aus Schülerinnen und Schülern jeglicher Altersstufen und Fähigkeiten, mit und ohne Assistenzbedarf sowie Flüchtlingen aus Afrika und Syrien, die alle gemeinsam unter Anleitung von Lehrkräften der Schule musizieren.

Mit den Worten „Musik erfreut die Seele und verbindet Menschen“ begrüßte Prof. Dr. Marc Schurr, Meister vom Stuhl der Loge Reutlingen, und damit Hausherr die geladenen Gäste. Zuvor hatte der erste Vorsitzende des Fördervereins Peter Jan Philipp bereits den Bogen zwischen der schwierigen politische Lage im Nahen Osten, in Afrika und besonders Syrien, und der integrativen Arbeit des Projektes „Musik zum Leben“ gespannt und in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Musik als eine der höchsten Ausdrucksformen von Kunst und zugleich Sinnbild für Frieden und Stabilität herausgestrichen.

Mit den Worten „Musik ist wichtig, um den Menschen zu komplettieren, schloss sich Bürgermeister Robert Hahn an, welcher im Weiteren betonte, dass Menschen mit Behinderung aus musikpädagogischer Sicht Menschen mit besonderen Begabungen seien. Dr. Ulrich Bausch, Geschäftsführer der Musikschule, erinnerte an den Freimaurer Johann Wolfgang von Goethe, der ein ganzheitliches Bildungsideal mit Musik als wichtigem Schwerpunkt forderte.

Entgegengenommen wurde der Förderpreis mit herzlichem Dank von Frau Karin Hurle, Leiterin der Musikschule, die an den Werdegang des schon mehrfach ausgezeichneten Ensembles, „Musik zum Leben“ erinnerte und dessen Atmosphäre sie als „licht, direkt, echt und ehrlich“ beschrieb. Alle Beteiligten, so führte sie weiter aus, seien mit großer Freude dabei. Die Beteiligung an dem Ensemble bedeute für Kinder mit Traumatisierung auch Heilung, da seelische Verletzungen und Musik in derselben Hirnregion verankert sind.

Abschluss und musikalischer Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die Arien „Voi che sapete“ von Wolfgang Amadeus Mozart und „Schlösser, die im Mond liegen“ von P. Lincke, meisterlich vorgetragen von einem 14jährigen Mezzo-Sopran der Musikschule und ebenfalls ehemals Stipendiat des Fördervereins.