Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Freimaurerei und großes Kino

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Freimaurerei und großes Kino

Von Dominique-Alain Freymond

Die Spuren der Königlichen Kunst in der Filmbranche

Diskret versteckt oder offen gezeigt: Seit den Anfängen des Kinos, der „siebten Kunst“, ist die Freimaurerei auf der Leinwand immer präsent gewesen – mit Figuren wie John Wayne, Clark Gable, Douglas Fairbanks, Laurel und Hardy, Monty Python, und – uns heute etwas näher – der bekannten Serie „Die Simpsons“. Ob als Vermittler eines initiatorischen Weltbildes oder als Propagandainstrument genutzt: Kino und Film haben stets sowohl die Vorstellungen der Gesellschaft als auch die Ängste gegenüber der Freimaurerei wie unter einem Brennglas gezeigt.

Diskret versteckt oder offen gezeigt: Seit den Anfängen des Kinos, der „siebten Kunst“, ist die Freimaurerei auf der Leinwand immer präsent gewesen – mit Figuren wie John Wayne, Clark Gable, Douglas Fairbanks, Laurel und Hardy, Monty Python, und – uns heute etwas näher – der bekannten Serie „Die Simpsons“. Ob als Vermittler eines initiatorischen Weltbildes oder als Propagandainstrument genutzt: Kino und Film haben stets sowohl die Vorstellungen der Gesellschaft als auch die Ängste gegenüber der Freimaurerei wie unter einem Brennglas gezeigt.

In den angelsächsischen Ländern, besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika, sind die Freimaurer ein fester Bestandteil der breiten Öffentlichkeit und integriert ins Vereinsleben. Über sie zu reden oder sich Parodien über sie anzusehen, erscheint dort ganz normal. In Europa hingegen haben die zwei Weltkriege die Mentalität und die Wahrnehmung geprägt. Die Propaganda eines Vichy, eines Franco oder eines Hitler hatten die Freimaurerei zur Zielscheibe gemacht und schließlich verboten. Anspielungen auf den Bruderbund sind hier weit weniger häufig zu finden und wesentlich diskreter – antifreimaurerische Propagandafilme einmal ausgenommen. Heute noch besteht ein Misstrauen gegenüber der Bruderschaft, das in der Bevölkerung und von einigen Medien weiterhin verbreitet wird, auch wenn sich dieses Bild langsam wandelt.

Für seine Studie hat der Autor insgesamt 164 Werke analysiert. Sicherlich existieren noch mehr, aber die Aufzeichnungen über dieses Thema sind sehr begrenzt. Von diesen 130 Filmen, 19 Fernsehserien, 10 Dokumentarfilmen und 5 Zeichentrickfilmen, entstanden zwischen 1915 und 2017, stammen mehr als zwei Drittel aus Nordamerika, die übrigen hauptsächlich aus Europa. Mehr als die Hälfte sind Action-Filme oder Krimis, gefolgt von Komödien, dann Dokumentarfilme und Fantasy- oder Science-Fiction-Filme. Gegenüber den Grundideen der Freimaurerei sind 52 Prozent neutral, 29 Prozent sind sehr kritisch, um nicht zu sagen denunzierend gegenüber der Freimaurerei und 19 Prozent stellen sie in einem eher günstigen Licht dar. In 69 Filmen wurden klar identifizierbare Symbole gefunden, ein eindeutiger Dialog, sogar eine freimaurerische Tempelarbeit und insgesamt sechs Mal ein Initiationsritual.
Die Freimaurer – Motor von Erfindung und Aufschwung des US-amerikanischen Kinos

Jenseits des Atlantiks haben Freimaurer stets die Rolle von Wegbereitern eingenommen, was die Erfindung und später die Verbreitung der Kino- und Filmindustrie betrifft. Der Produzent Louis B. Mayer gründete 1924 gemeinsam mit Sam Goldwin die Metro Goldwin Mayer (MGM). Jack Warner, ebenfalls Produzent und Gründer der berühmten Warner Bros. Studios im Jahre 1923, war Mitglied der Loge „Mont Olive“ in Los Angeles. Darryl Francis Zanuck gehörte derselben Loge an; er war der Mitbegründer der Filmgesellschaft, aus der später die 20th Century Fox werden sollte. Und diese Liste kann man weiter fortführen: Universal Pictures wurde ab 1912 von Carl Laemmle begründet; Paramont Pictures Corporation wurde von Cecil Blount DeMille im Jahre 1916 ins Leben gerufen, während Douglas Fairbanks und David Griffith den United Artists zum Erfolg verhalfen. All diese Filmgesellschaften – MGM, Warner Bros., 20th Century Fox, Universal Pictures, Paramont Pictures und United Artists – nehmen oder nahmen eine Spitzenposition unter den „Majors“ ein, den Großen der Branche, den wichtigsten Regie- und Filmproduktions-Firmen der USA. Der Kinofilm, eine neue Technik, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkam, war sofort auf großes Interesse unter Freimaurern gestoßen: Sie sahen darin ein Medium, mit dem man einen Beitrag zur Emanzipation der breiten Massen durch den allgemeinen Zugang zu Kultur leisten könnte. Diese starke Präsenz von Freimaurerbrüdern findet sich ebenfalls im Bereich der Schauspieler wieder. Hier denkt man vor allem an John Wayne, der Mitglied des DeMolay-Ordens war, später dann der „McDaniel Lodge No. 56“ in Arizona beitrat, und schließlich noch Shriner wurde. Norvell „Oliver“ Hardy war ebenso ein Bruder, wohingegen Laurel – entgegen anderslautenden Gerüchten – keiner war. Von den berühmten Hollywood-Stars gehörten die Schauspieler Ernest Borgnine und Clark Gable der Freimaurerei an.

Förderung der freimaurerischen Werte

Immer wieder findet man das Motiv des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse – dargestellt als Kampf des Lichtes gegen das Dunkel oder als Kampf des Gesetzes gegen die Illegalität. Diese Grundstruktur findet sich in beinahe allen Hollywood-Filmen vor den 1970er Jahren. Der Film „Alamo“ (1960, Regie: John Wayne), in dem David Crockett, verkörpert von John Wayne, und seine Gefährten sich bis zum Äußersten dem Feind entgegenstellen, zeigt den Kampf für die Republik. Man kann es als übertrieben ansehen, zu behaupten, dass freimaurerische Werte hier eine tragende Rolle spielen würden, und einige Kritiker – vor allem in Europa – merkten an, dass man diesen Film als Propagandafilm einordnen müsse. Wenn man andererseits über die patriotischen Szenen hinwegsieht, lässt sich doch ein tieferer Sinn dahinter erkennen. Man darf nicht vergessen: Das Kino dieser Zeit ist zugleich auch darauf ausgerichtet, die Kämpfe individueller Helden zu zeigen, die aus ihrem Schicksal ausbrechen und am Ende ihre eigenen Träume verwirklichen. Im Hintergrund zeigt sich hier die Idee der ganz persönlichen Verbesserung, um nicht zu sagen, der persönlichen Vervollkommnung und Erfüllung. Alles in allem ist nichts vom Schicksal festgeschrieben und das Individuum ist frei, seinen eigenen Lebensweg zu wählen und seine persönliche Mission zu erfüllen. Filme wie „Der schwarze Falke“ (orig. „The Searchers“, 1956, Regie: John Ford), „Tombstone“ (1993, Regie: George Pan Cosmatos), „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ (2003, Regie: Stephen Norrington) oder auch „Brother’s War“ (2009, Regie: Jerry Buteyn) unterstreichen diese Interpretation.

Gelegentlich aber können die freimaurerischen Werte auch auf den Kopf gestellt und in ihr Gegenteil verkehrt werden, wie in dem Film „Der Mann, der König sein wollte“ (1975) von John Huston, inspiriert vom Roman Rudyard Kiplings: In Indien treffen zwei ehemalige Soldaten, Daniel Dravot (Sean Connery) und Peachy Carnehan (Michael Caine), beide Freimaurer, auf einen britischen Landsmann, den Journalisten Rudyard Kipling. Dieser erzählt ihnen von dem sagenumwobenen Land Kafiristan. Nach einer halsbrecherischen Expedition erreichen sie dieses Land. Dravot wird dann dort, indem er sowohl die Gutgläubigkeit der Einwohner missbraucht als auch vor allem freimaurerische Symbole benutzt, zum König. Die Geschichte wird tragisch enden zu dem Zeitpunkt, als die Täuschung aufgedeckt wird.

Die Freimaurerei und ihr Einfluss auf die Filmkunst zeigen sich auch durch eine Fülle von Symbolen, Zeichen und offensichtlichen Anspielungen. Zirkel, Winkelmaß, Siegelringe oder freimaurerische Abzeichen tauchen häufig in Filmen auf, mal in diskreter oder auch mal in weniger diskreter Form. Diese Präsenz ist vielleicht ein Spiegelbild der großen Anzahl an Freimaurern in den Vereinigten Staaten und ihrer Integration im öffentlichen Leben, die sie dank ihrer philanthropischen Aktivitäten besitzen.

Schließlich sollen hier noch einige humoristische Parodien Erwähnung finden. Zum Beispiel der Film „Die Wüstensöhne“ (orig. „Sons of the Desert“, 1933, Regie: William Seiter), der sich über die Shriners lustig macht, oder eine Folge der Fernsehserie „Die Simpsons“, in der Homer einer Geheimgesellschaft namens „Die Steinmetze“ („The Stonecutters“) beitritt. Diese teilen ihm die „wahre“ Notrufnummer der Polizei mit!
Von Freimaurern im Zeichentrickfilm

Der Zeichentrickfilm und das Comic sind schon lange darüber hinausgewachsen, sich nur an ein kindliches Publikum zu wenden, sie richten sich längst auch an Erwachsene. Zeichentrickfilme aus den USA besitzen im Überfluss eine Vielzahl an parodistischen Anspielungen auf die Freimaurerei.
Bereits 1931 stellt Max Fleischer (Talkartoons) in „Bimbo’s initiation“ die Befragung unter der Binde eines Kandidaten dar. Von insgesamt 166 Folgen der Serie „Familie Feuerstein“, die vom amerikanischen Fernsehsender ABC zwischen dem 30. September 1960 und dem 1. April 1966 ausgestrahlt wurden, beinhalten 22 Folgen Anspielungen auf die Freimaurerei. Konkret soll hier die Folge 78 mit dem Titel „The Hero“ (dt. „Der Held“) genannt sein, in deren Verlauf Fred zum „Grand Imperial Poobah“ erwählt wird. Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer sind Mitglieder der „Water Buffalo Lodge No. 26“ – eine Anspielung auf den „Royal Antedeluvian Order of Buffaloes“, gegründet 1822.

In der oben erwähnen „Simpsons“-Folge „Homer der Auserwählte“ (orig. „Homer the Great“, 6. Staffel, Nr. 115, erste Ausstrahlung: 8. Januar 1995) entdeckt Homer, dass Lenny und Carl einer uralten Geheimgesellschaft angehören, den „Steinmetzen“. Er bittet seinerseits um Aufnahme. Er bekommt dabei auch die Erkennungszeichen und den geheimen Griff gezeigt. Winkelmaß und Zirkel tauchen außerdem auch in den Zeichentrickfilmen „Lucas, der Ameisenschreck“ (2006) und „Unstable Fables: 3 Pigs and a Baby“ (2008) auf.

Außerdem soll hier noch die zeichnerische Verballhornung einer Vielzahl von freimaurerischen Symbolen in „Willkommen in Gravity Falls“ erwähnt sein, einer Zeichentrickserie, produziert zwischen 2012 und 2016 von Disney Television: Dipper Pines und seine Zwillingsschwester Mabel verbringen den Sommer in einer mysteriösen Stadt voller paranormaler Kräfte und übernatürlicher Wesen. Sie entdecken dort den „Royal Order of the Holy Mackerel“ („Königlicher Orden der Heiligen Makrele“) und das „Auge der Vorsehung“.

In Europa dominieren die Vorurteile

Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und die politische Instabilität bestimmen das gesellschaftliche Klima der 30-er Jahre in Europa. Im Frankreich vor dem Krieg beschuldigen die rechtsgerichteten politischen Organisationen die Freimaurer, eine geheime Macht zu bilden, die hinter den Kulissen die politischen Strukturen manipuliert und bestimmt, und die sich nur für die Interessen der Reichsten einsetzt. Von den Vorurteilen gegenüber den Freimaurern bis hin zum Antisemitismus ist es nun nicht mehr als ein kleiner Schritt. Dieser wird dann leichtgemacht mit dem Ausbruch des Krieges und der Besetzung Europas durch die Deutschen. Die Kräfte, die ergeben an Hitlers Rockzipfel hängen, darunter das Vichy-Regime, hören ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf, die Freimaurer anzuprangern, ihren okkulten Einfluss auf Gesellschaft und Politik und ihre mutmaßlichen Verbindungen mit den Juden zu behaupten. Festzustellen ist hier allerdings, dass der Film „L’âge d’or“ („Das goldene Zeitalter“) von Luis Buñuel schon 1930 in einem bunten surrealistischen Durcheinander gleichermaßen die Kirche, die bürgerliche Oberschicht, Politiker und Freimaurer anprangert. Der verschwörungstheoretische und propagandistische Dokumentarfilm „Forces occultes“ („Okkulte Mächte“) ist bezeichnend für diese Zeit, auch wenn er erst im Jahre 1943 in die Kinosäle kam. Erwähnenswert ist der Fakt, dass bei „Forces occultes“ Paul Riche, alias Jean Mamy, die Regie führte, der selbst ein ehemaliger Freimaurer war. Wie viele Franzosen, die von der Niederlage von 1940 traumatisiert waren, suchte Paul Riche die Verantwortlichen dafür bei den Freimaurern mit ihren angeblichen Verbindungen zum Parlament und zu den Juden. „Forces occultes“ ist auf diese Weise ein verdichtetes Kondensat faschistischer Ideologie: antimasonisch, antiparlamentaristisch, antisemitisch.

Nach dem Krieg kamen weiterhin Filme in die europäischen Kinos, die auf den alten antifreimaurerischen Vorurteilen basierten. Der italienische Film „Die bleiernen Jahre“ (orig. „Un borghese piccolo piccolo“, 1977, Regie: Mario Monicelli) zeichnet die tragische Geschichte eines Mannes nach, der bereit ist, alle nur denkbaren Kompromisse zu schließen, um den Mörder seines Sohnes zu finden. Wie viele andere ist auch dieser Film nicht das, was man ausdrücklich antifreimaurerisch nennen könnte – aber das darin gezeigte Intrigenspiel stützt sich auf solche Vorurteile, vor allem auf die mutmaßliche Nähe zwischen politischer Macht und Freimaurerei, die hier unterstellt wird.

Erschienen im Jahre 1969 zeigt der Film „Z – Anatomie eines politischen Mordes“ von Costa Gavras die positiven Vorurteile in Bezug auf die Freimaurer. Die fiktionale Story beschreibt ein nicht näher genanntes Land (das in Wahrheit an das Griechenland zur Zeit der Militärdiktatur erinnert), in dem die Brüder bereit sind, mit Heldenmut zu kämpfen und sich sogar zu opfern, um die Demokratie zu beschützen.

Europäische Dokumentarfilme und Humoristisches

Die europäische Filmlandschaft zeichnet sich gleichzeitig auch durch eine Vielzahl von Dokumentarfilmen aus: „Grand-Orient: voyage au pays des frères invisibles de la République“ (Frankreich 2005, Regie: Patrick Cabouat und Alain Moreau), versteht sich als Kritik an den Verbindungen zwischen den Mächtigen und der Freimaurerei. „Les franc-maçons et le pouvoir“ (origi. „Les franc-maçons et le pouvoir“, Frankreich 2009, Regie: Gabriel Le Bomin) verhandelt die gleiche These. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Filme, die thematisch weniger eindeutig ausgerichtet sind. „Le voyage au pays des franc-maçons“ von Serge Moati, herausgekommen im Jahr 2009, ist ein gutes Beispiel für eine neutrale, oder zumindest differenziertere Herangehensweise.
Im 21. Jahrhundert werfen die Dokumentarfilme des belgischen Bruders Tristan Bourlard nicht nur einen neuen Blick auf die Freimaurerei und ihre Ursprünge, sondern auch auf ihren Universalismus. „La Clef ècossaise“ (2008), ein Dokumentarfilm über die Ursprünge der Freimaurerei, unternimmt erfolgreich den Versuch, die Mythen von den historischen Fakten zu unterscheiden. „Le procès d’Arthur Neupré“ (2005) widmet sich den Beziehungen der Freimaurerei zum Faschismus im Brüssel des Jahres 1944. Und schließlich „Terra Masonica“ (2017), der zuletzt erschienene investigative Dokumentarfilm, der eine Reise um die Welt in 80 Logen vor uns ausbreitet. Dieser Film schenkt uns einen sehr ausführlichen Blick über all die Vielfältigkeit und die Ausstrahlungskraft, die die Freimaurerei heute weltweit besitzt, 300 Jahre nach der Gründung der ersten Großloge 1717 in London.

Doch am Ende wollen wir auch den Humor nicht vergessen. Unter den nicht ganz ernst gemeinten Werken ist und bleibt der große Klassiker für alle Freimaurer die Kultsendung „Flying Circus“ der britischen Komikertruppe „Monty Python’s“. In mehreren Folgen entdeckt man ein heimliches Händedrücken, wohingegen es an anderer Stelle alles andere als diskret zugeht, wenn die Brüder Freimaurer sich untereinander „streng geheim“ begrüßen müssen, eine Erpressung stattfindet, um den Namen eines Freimaurers zu enthüllen oder eine Therapie zum „Ausstieg aus der Freimaurerei“ stattfindet. Diese Fernsehproduktion ist ausgesprochen britisch in ihrer Selbstironie.

Eine beunruhigende Entwicklung in Film und Neuen Medien

Tatsächlich muss man feststellen, dass in der ganzen Fülle der Spielfilme und sogar, wenn man die Dokumentarfilme miteinbezieht, sich nur sehr wenige Beispiele finden, die sich ausdrücklich freimaurerischen Persönlichkeiten widmen oder sich eingehend mit freimaurerischen Themen und Werten beschäftigen. Die meisten Filmproduktionen benutzen lediglich Versatzstücke manipulativer, esoterischer oder verschwörungstheoretischer Art, wie zum Beispiel „Der Mann, der König sein wollte“ oder auch die beiden Teile von „National Treasure“ (dt. „Das Vermächtnis der Tempelritter“ und „Das Vermächtnis des geheimen Buches“). Währenddessen Fernsehserien wie „Familie Feuerstein“, „Monty Python’s“ oder „Die Simpsons“ mit großer Wonne die freimaurerischen Rituale verwursten. Und schließlich gibt es da noch die Krimi-Serien, die gerne ein paar Passagen oder Folgen mit Freimaurern in die Story einbauen, weil das ein bisschen mehr Würze in die Handlung bringt („Colombo“, „Inspektor Barnaby“, „Murdoch Mysteries“ oder „Inspektor Morse – Mordkommission Oxford“).

In jüngster Zeit aber ist eine bedenkliche Entwicklung zu beobachten. Zahlreiche Filme bewegen sich heute auf einer Modewelle der Verschwörungstheorien. Sie nutzen die Fantasiegeschichten aus, die sich um Freimaurer und Illuminaten ranken, um damit Zuschauer zu gewinnen. Beispiel hierfür sind „From Hell“ (England/USA 2001, Regie: Albert und Allen Hughes. Adaption des Comics von Alan Moore und Eddie Campbell). Laut Aussage dieses Filmes war Jack the Ripper ein Freimaurer und wurde geschützt durch die Logen), „VITRIOL“ (Italien 2012, Regie: Francesco Afro de Falco. Handlung:Eine Architektin untersucht für ihre Doktorarbeit an der Universität Neapel freimaurerische Symbole und entdeckt dabei den altägyptischen „Orden des Osiris“), „The Freemason“ (USA 2013, Regie: Sohrab Mirmont. Handlung: Ein Banker wird rituell ermordet. Seine Tochter, die einzige Erbin, engagiert einen Schriftsteller und einen Polizisten, die den Mörder, der sich versteckt hält, im Milieu der Freimaurer finden sollen).

YouTube ist überwuchert von Videos, die aus dem Milieu der Verschwörungstheoretiker stammen. Sowohl christliche und muslimische Fundamentalisten als auch Extremisten politischer Art vermischen hier munter die skurrilsten Theorien mit der Freimaurerei und ihren Symbolen; die kategorische Unterstellung ist stets, dass Illuminaten und jede andere Geheimgesellschaft versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Aber schließlich versuchen auch die Großlogen, dieses Medium zu nutzen, um Informationen zu bieten und neue Mitglieder anzuziehen. So hat zum Beispiel eine amerikanische Großloge einen Kurzfilm zur Aufklärung über die Werte der Freimaurer produziert: „Even Better – Not Just a Man. A Mason“ (2017). Der Grand Orient de France hat auf YouTube zwei Videos eingestellt, je einen Animationsfilm von acht Minuten Länge, die darüber informieren, was Freimauer und Logen tun (2018/19).

Aktuell ist beim Streaming-Dienst Netflix die sechsteilige Dokumentation „Inside the freemasons“ (England 2017; seit kurzem auch in der dt. Fassung „Die Geschichte der Freimaurerei“) zu sehen. Diese Dokumentarserie wurde von der UGLE anlässlich ihres 300. Jubiläums unterstützt.
In der gleichen Weise, wie sich die Freimaurerei bislang das Medium Comic zunutze gemacht hat, sollte sie ihr Interesse verstärkt dem Film und den anderen neuen Kommunikationsformen in Video und Internet zuwenden. Diese Medien ermöglichen der Freimaurerei, ihre Geschichte und ihre Werte der Öffentlichkeit vorzustellen, und damit für all die Menschen attraktiver zu werden, die sich auf Sinnsuche befinden.

Dieser Beitrag stammt aus dem Heft 6-2020 der HUMANITÄT, dem deutschen Freimaurer-Magazin. Das Heft kann bei der Kanzlei abonniert werden.