Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Glückauf zur 11. Ruhrgebietsloge

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Den Kumpel aus dem Revier Tribut gezollt

Von Tobias Göpel

Bereits zum 11. Mal veranstalteten die Logen des Ruhrgebiets eine gemeinsame Arbeit im Lehrlingsgrad, die so genannte Ruhrgebietsloge. Ausrichter in diesem Jahr war die Loge „Zur Weltbruderkette im Vest“ in Recklinghausen. Mehr als 150 Brüder folgten am 20. Oktober 2018 diesem Ruf – und es kamen nicht nur Brüder aus den umliegenden Städten des Reviers.
In Herten, der Nachbarstadt Recklinghausens, einst Europas größte Bergbaustadt, fand sich eine große und historisch schöne Halle: In der ehemaligen Schwarzkaue der Zeche Schlägel & Eisen, in der die Bergleute (auch Kumpel genannt) nach der Schicht ihre Arbeitskleidung ablegten, wurde der Tempel aufgebaut.

Die Wahl fiel nicht ohne Hintergedanken auf die bereits 1990 stillgelegte Schachtanlage. 2018 endete die über 200-jährige Bergbaugeschichte in Deutschland. Ende des Jahres schlossen die letzten beiden Zechen, Prosper Haniel in Bottrop und das Bergwerk Ibbenbüren. Die Ruhrgebietsloge wollte deshalb auch den Kumpel und dem Bergbau im Ruhrgebiet Tribut zollen.
Die einzigartige Kulisse ließ keinen Bruder unberührt. Auch der zugeordnete Großmeister der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, Br. Hasso Henke, zeigte sich beeindruckt ob der historischen Bedeutung des Veranstaltungsorts und der einzigartigen und besonderen Atmosphäre.

Das Besondere an der Ruhrgebietsloge ist ihr etwas ungewöhnlicher Ablauf. Während des Rituals wird die Arbeit unterbrochen, den Brüdern wird ein Schnaps gereicht. Während des gemeinsamen Singens des „Steigerlieds“ übergaben die Brüder der Loge „Eiche auf roter Erde“ in Herne das Symbol der Ruhrgebietsloge, eine historische Grubenlampe, an den Recklinghäuser Meister vom Stuhl, Br. Michael Ganschow. Die Loge in Herne war im Jahr 2017 Ausrichter der Ruhrgebietsloge. Traditionell wird während der Arbeit das Licht an die nächste Loge übergeben, damit alle Arbeiten des laufenden Maurerjahrs im hellen Licht leuchten.

Und warum der Schnaps? Nun, die letzte Strophe des „Steigerlieds“ lautet: „Wir Bergmannsleut seins kreuzbrave Leut, denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht und saufen Schnaps!“ Beim letzten Akkord wird gemeinsam getrunken.
Nach getaner Arbeit luden die Brüder noch zu einem gemeinsamen Imbiss. Natürlich klassisch mit Bier aus der Flasche und einer zünftigen Currywurst, wie es sich für das Revier gehört.

Im kommenden Jahr wird die Ruhrgebietsloge von der Loge „Schiller“ in Essen ausgerichtet, die 2019 ihr 100-jähriges Bestehen feiert.

Der Beitrag entstammt der Zeitschrift “HUMANITÄT — Das Deutsche Freimaurermagazin”, Ausgabe 1-2019.