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Großlogentreffen 2013 in Pforzheim

Frau Dorothea Luppold begrüßt die Freimaurer in Pforzheim

Im zweijährlichen Wechsel mit dem Großlogentag, der Mitgliederversammlung der deutschen humanitären Logen, veranstaltet die Großloge in unterschiedlichen Städten ein Großlogentreffen, dessen Schwerpunkt der inhaltliche Diskurs und Positionsbestimmung ist. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung in Pforzheim ausgerichtet und von der ortsansässigen Loge „Reuchlin“ in hervorragender Weise organisiert und betreut.

Menschlichkeit, Friedensliebe, Toleranz, Brüderlichkeit und soziale Gerechtigkeit — der Bund der Freimaurer setzt sich für diese Werte in ebenso starkem Maße ein wie für Freiheit, Selbstbestimmung und Würde des Menschen.

Aus dem Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Frau Dorothea Luppold in Vertretung des Oberbürgermeisters begannen am Donnerstagmorgen im Congress-Centrum Pforzheim die Impulsreferate und Diskussionen. Der erste Tag widmete sich den Themenbereichen Bestandsaufnahme und Gesellschaft. Auf dem Programm standen Themen wie die Auswertung verschiedener Umfragen zur Positionsbestimmung der logeninternen Situation wie auch der Sichtweise der interessierten Öffentlichkeit. Gesprochen wurde über die wieder zunehmende Wahrnehmung der Freimaurerei in den verschiedensten Medien, nicht zuletzt ausgelöst durch das Engagement der Logen und das persönliche Wirken einzelner Mitglieder.  Die gesellschaftlichen Bedingungen und Faktoren für die Entwicklung der Freimaurerei im 21. Jahrhundert waren ebenso Thema wie die konzeptionellen Grundlagen einer humanitären Freimaurerei.

Prof. Hans-Hermann Höhmann spricht über das Ritual der humanitären Logen
Prof. Hans-Hermann Höhmann spricht über das Ritual der humanitären Logen

Der zweite Tag brachte einen Exkurs in die innere Besonderheit der Freimaurerei, das Ritual als wichtiges Alleinstellungsmerkmal im Vergleich mit allen anderen Vereinigungen. Die Unterschiede und generellen Gemeinsamkeiten gaben einen Einblick in die Bandbreite und geistige Tiefe der verschiedenen praktizierten Rituale. Insbesondere wurde untersucht, warum die Ausübung der Rituale eine so nachhaltige Wirkung auf die Persönlichkeitsbildung und das Wirken der Bruderschaft hat. Aber auch darüber, wie man den humanistischen Gedanken in praktisches Handeln umsetzen kann, der eigentliche Auftrag des Rituals an die Bruderschaft, wurde gesprochen. Die Weisung „Geht nun zurück in die Welt und bewährt euch als Freimaurer“ soll schließlich mit Leben und Wirken gefüllt werden.

Der Freimaurerei wird gelegentlich vorgeworfen, sie sei der Traditionspflege verbunden. Zu Unrecht. Dieses Großlogentreffen zeigte deutlich, dass dies für die humanitäre Freimaurerei nicht gilt. Traditionen werden in dem Maße bewahrt, wie sie sich für die methodische Umsetzung bewährt haben. Aber sehr wohl wird immer wieder untersucht, in welchem Maße sich die Traditionen von der Realität entfernt haben und, wenn notwendig, wird reagiert. Das aber ist nicht neu und geschieht seit beinahe 300 Jahren. Kern und Wesen der Freimaurerei scheinen zeitlos zu sein und haben keiner besonderen Anpassungen bedurft, um immer wieder für aufgeschlossene und moderne Menschen attraktiv zu sein.