Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Hamburger und Litauer Brüder feierten gemeinsam

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Panorama von Hamburg mit der Elbphilharmonie Foto: magone / envato.com

Zum neunten Mal trafen sich Litauer und Hamburger Brüder in der Hansestadt und brachten in mehreren Arbeiten ihre Verbundenheit zum Ausdruck.

Hamburg (wp). Die neunte Auflage der litauisch-hamburgischen Zusammenarbeit Ende März in Hamburg sprengte alle Rekorde: Über 120 Brüder aus 25 Logen und fünf Ländern, 15 Lehrlinge wurden zu Gesellen befördert und elf Gesellen zu Meistern erhoben, in summa 15 Stunden Tempelarbeit.

„Ein historisches Ereignis“, urteilte Alt-Großmeister Rüdiger Templin. Er war im offiziellen Auftrag der Vereinigten Großlogen von Deutschland nach Hamburg gekommen, um zwei altgediente litauische Brüder mit der höchsten VGL-Auszeichnung („Pour le mérite“) zu ehren, die sich seit Jahrzehnten für die brüderliche Kette zwischen Elbe und Baltikum engagieren: der Alt-Großmeister der litauischen Großloge, Gediminas Kavaliauskas und der Meister vom Stuhl der ersten wiedergegründeten Loge in Litauen, „Renaissance“, Osvaldas Markevicius. Vor allem Osvaldas pflegt als wahres Sprachgenie die Kontakte – seinen Rekord stellte er vor einigen Jahren auf, als er ein Ritual simultan in vier Sprachen übersetzte.

1992 hatten die „Brückenbauer“ begonnen, die litauische Freimaurerei wiederzubeleben. Die Litauer hatten sich in einer kurzen Revolution ihre Freiheit wieder erkämpft und wollten nun an eine freimaurerische Tradition anknüpfen, die immerhin bereits 1778 begonnen hatte. Zehn Jahre nahmen die „Brückenbauer“ litauische Männer zu Freimaurern auf, schulten sie, halfen ihnen bei der Errichtung ihrer Logen und schließlich bei der Gründung der Großloge. Mittlerweile prosperiert die Freimaurerei in Litauen mit mehr als einem Dutzend Logen verschiedener Lehrarten.

Seit 2011 kommen litauische Brüder nach Hamburg, um zu Gesellen befördert oder im eindrucksvollen „Meistertempel“ des Logenhauses an der Moorweise zu Meistern erhoben zu werden. 74 Gesellen und 38 Meister kamen seither in den Genuss dieser mehrsprachig durchgeführten Zusammenkünfte.

Thomas Fitschen, Meister vom Stuhl der „Brückenbauer“, konnte in diesem Jahr nicht nur die litauischen Brüder begrüßen, sondern zudem eine Delegation aus Lettland, die inzwischen überlegen, sich der Tradition der gemeinsamen Arbeiten anzuschließen, sowie Brüder der Partnerlogen aus dem bulgarischen Ruse („Fürst Alexander I. zu Battenberg“) und Wien („Zur Wahrheit“). Zudem waren Brüder aus Belarus nach Hamburg gekommen, die mittlerweile im Exil in Polen oder Litauen leben müssen sowie Brüder zahlreicher Logen aus Deutschland und Hamburg.

So ungetrübt die freimaurerischen Stunden waren, so problematisch war für einige Brüder die Rückreise: da wegen eines „Verdi“-Streiks der Flughafen geschlossen werden musste, konnten einige Brüder erst mit zwei Tagen Verspätung in ihre Heimat zurückkehren.