Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

Update zur Ukraine-Hilfe rund um Nürnberger Logen

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Eine Gruppe von Helfern beim Start eines Konvois

Zwei Nürnberger Logen haben kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges eine Hilfsaktion gestartet. Zwischenzeitlich ist daraus ein agiles, übergreifendes Netzwerk entstanden.

Gestartet ist die Organisation aus der Initiative weniger Brüder aus Nürnberger Logen unterschiedlicher Obödienzen, zwischenzeitlich sind fast 90 Brüder und Schwestern aktiv. Das Netzwerk besteht aber längst nicht mehr nur aus Freimaurern und Freimaurerinnen, sondern man hat sich mit anderen Einzelpersonen, Organisationen und auch Firmen verbunden. Eine besondere Rolle bei der unkonventionellen Lösung von unplanbaren Aufgaben kommt offenbar einer Gruppe von im Nürnberger Raum lebenden Ukrainern und Ukrainerinnen zu, die intensiv mit dem Freimaurer-Netzwerk zusammenarbeiten und verständlicherweise eine intensivere Bindung in ihr Heimatland und zu Freunden und Angehörigen haben. Unter anderem ist es dadurch möglich, zumindest einen Teil der Hilfsgüter nicht nur bis an die Grenze, sondern direkt nach Lemberg zu transportieren.

Auch wenn die Strategie der Hilfe von “Bruderhand zu Bruderhand” bislang nach eigenen Angaben dazu geführt hat, dass kein einziges der Spendenpakete verloren gegangen ist, so sei doch die Logistik nach wie vor ein schwer zu lösendes Problem, für das kompetente Hilfe benötigt wird.

Das Spendenaufkommen hat sich erfreulicherweise gut erhalten. Das hat auch damit zu tun, dass etliche Logen, die keine eigenen Aktionen durchführen, ihre Sammlungen der Nürnberger Aktion zukommen lassen und auch über das Freimaurerische Hilfswerk Spenden fließen. Gleichzeitig, und die aktuellen Ereignisse unterstreichen dies, wird befürchtet, dass mit dem Maß der eskalierenden kriegerischen Handlungen auch das Maß an Not und Elend steigen und humanitäre Hilfe in und für die Ukraine eine länger andauernde Aufgabe bleiben wird, auf die sich auch die Logen einrichten müssen.

Ich persönlich stelle mir vor, wie unsere Hilfsgüter für einen Verletzten den entscheidenden Unterschied machen können: Anstatt zu verbluten hat ein Arzt oder Sanitäter eines unserer Verbandspakete, die blutstillende Wundtamponade oder die lebensrettende Infusionslösung dabei und kann sie einsetzen. Die Alternative wäre, diese nicht zu haben, weil wir sie nicht geliefert haben. Für diesen Unterschied für einen mir unbekannten Verletzten lohnt sich der tägliche Spagat zwischen der masonischen Ukraine-Hilfsaktion, dem eigentlichen Beruf und den kranken Familienangehörigen. Letztendlich geht es um Menschenleben, das kostbare, das wir haben. Wenn wir eines davon in seiner größten Not positiv beeinflussen können, dann haben wir etwas erreicht.

Die Helfer machen sich aus diesem Grunde auch Gedanken darüber, wie sie die Ressourcen sparsamer verwenden können. Die meisten benötigten Hilfsgüter sind am Markt verfügbar, einige aber nur zu hohen Preisen. Stark benötigt werden etwa blutstillende Wundtamponaden, die kostspielig sind. Man könnte sie selbst sehr viel preiswerter herstellen, aber das bindet Ressourcen und wirft administrative und rechtliche Fragen auf. Auch hier zeigt sich, dass für etliche Fragen Spezialisten benötigt werden, die zur Problemlösung beitragen können, etwa Pharmazeuten oder Verfahrenstechniker. Ebenso wären Mitstreiter notwendig, die bereits Erfahrung in internationaler humanitärer Arbeit haben.

Gemeinsam mit einem Fürther Netzwerkpartner werden speziell angepasste medizinische Pakete für die Akutbehandlung und Wundversorgung von Kriegsverletzten zusammengestellt, die über eine südliche Route über Rumänien an noch zugängliche Krankenhäuser zu liefern. Auch hier hat sich das Netzwerk erweitert, beispielsweise zu Freimaurern in deutschsprachigen rumänischen Logen, die gespendet haben, den Fahrern der Hilfstransporte Übernachtungsmöglichkeiten anbieten und ihrerseits freimaurerische, medizinische und gesellschaftliche Netzwerke vor Ort öffnen.

“Unsere gesamte Arbeit”, so Karl Quint, “speist sich aus zwei Quellen: aus der nicht monetär motivierten Unterstützung von 87 Brüdern, Schwestern und Profanen. Die zweite Quelle sind unsere Spender, die monetäre Unterstützung liefern. Nur beide gemeinsam ermöglichen das Ganze. Ihnen allen sind wir enorm dankbar. Sie sind aber auch weiterhin Ressourcen, die wir in den nächsten Wochen brauchen werden. So sind wir weiterhin auf Spenden und gleichzeitig auf helfende Hände angewiesen. Es ist noch nicht vorbei, wir müssen uns weiterhin bewähren — als Freimaurer und als Menschen.”

Abgabe von Sachspenden

(nur nach vorheriger Rücksprache bzw. an bekanntgemachten Terminen)

Bankverbindungen für Geldspenden

Logenhaus Fürth

Anschrift: Dambacher Straße 11, 90763 Fürth

Ansprechpartner: Karl Quint

karl.quint@icloud.com 

Hugo Auvera Stiftung (der Johannisloge Albrecht Dürer)

IBAN: DE22 7602 0070 1560 3279 90

BIC: HYVEDEMM460

Kreditinstitut: UniCredit Bank Nürnberg

Verwendungszweck (zwingend notwendig): “Ukraine-Hilfe”

Über dieses Konto können Spendenquittungen ausgestellt werden. In diesem Fall bitte bei der Überweisung um die Angabe der vollständigen Anschrift. Die Spendenbescheinigung wird ohne weitere Aufforderung automatisch an den Spender versendet.

Logenhaus Nürnberg

Anschrift: Hallerwiese 16a, 90419 Nürnberg

Ansprechpartner: Constantin Freiherr von Stockmar – von Wangenheim

logenmeister@loge-nuernberg.de

Johannisloge zur Gralsburg

IBAN: DE48 7608 0040 0104 9689 01, BIC: DRESDEFF760

Kreditinstitut: Commerzbank Nürnberg

Verwendungszweck: “Ukraine-Hilfe” 

Über dieses Konto können keine Spendenquittungen ausgestellt werden.