Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD)

252 Jahre Zum Goldenen Apfel – 22 Jahre Deutsch-Bulgarische Freundschaft

Gleich zwei Großmeister ließen es sich nicht nehmen, an dem 252. Stiftungsfest der Eutiner Loge „Zum goldenen Apfel“ nach Norddeutschland anzureisen

Eutin (um). Allein 20 Brüder aus drei bulgarischen Orienten waren gemeinsam mit ihrem Zugeordneten Ehrwürdigsten Großmeister, Bruder Boyan Gospodinov sowie dem ehrwürdigsten Altgroßmeister Bruder Iskren Yotov gekommen, um ihren langjährigen freimaurerischen Freunden zu gratulieren. Erfreut über ein Wiedersehen war auch der Ehrwürdigste Großmeister der Vereinigten Großlogen von Deutschland Bruderschaft der Freimaurer, Bruder Michael Volkwein. „Heute empfangen wir unsere bulgarischen Brüder in Deutschland, kommende Woche werde ich in Sofia zu Gast sein“, so VGL-Großmeister Michael Volkwein. 

Mit einem feierlichen Wochenende holten die Eutiner Freimaurer ihr 250-jähriges Logenjubiläum am 21. und 22. Oktober 2023 nach. Die Pandemie hatte eine Verschiebung notwendig gemacht, denn das eigentliche Jubiläumsjahr wäre 2021 gewesen. Auf dem Gut Immenhof, das in den 1950er-Jahren durch die Immenhof-Spielfilme bundesweite Bedeutung erhielt, fand die Jubelfeier statt. 

Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, beglückwünschte die Eutiner Loge mit einer Festrede. Mit den Worten: „Die Demokratie lebt auf Dauer nur, wenn wir alle miteinander im Gespräch bleiben. Wagen wir dieses Gespräch über die Grenzen des Bekannten hinaus“, bezog sich Sager auf die Aussage von Bundesverfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth. Sager weiter: „Ich finde, in diesen Sätzen steckt nicht nur viel Wahrheit, sondern sie weisen uns auch den Weg. Und sie passen nahezu perfekt zu den Wertvorstellungen und Zielen der Freimaurer, die auch aktuell volle Beachtung, Wertschätzung und Respekt verdienen.“ 
Das Damenprogramm war eine Begegnung mit den mächtigen Frauen im Schloss Eutin. Unter den vorgestellten Fürstinnen sind Katharina die Große, Königin Hedwig Eleonora von Schweden und Maria Theresia von Österreich. Alle drei Fürstinnen sind familiär verbunden mit dem Förderer der Freimaurerei, Fürst Friedrich August von Schleswig-Holstein-Gottorf. Ebenso bestand eine familiäre Verbindung der Förderer der Loge „Zum Goldenen Apfel“ in Eutin und dem Förderer der Freimaurerei in Bulgarien, Fürst Alexander I. von Battenberg Ende des 19. Jahrhunderts. 

Auch wenn die Loge „Zum goldenen Apfel“ in Eutin nicht durchgängig gearbeitet hat, so der Altstuhlmeister Hans-Peter Kirscht, ist der freimaurerische Gedanke in der Eutiner Gesellschaft in den vergangenen zweieinhalb Jahrhunderte immer erkennbar gewesen. Nicht von ungefähr ist der Schlossgarten der Stadt mit zahlreichen freimaurerischen Einflüssen versehen. Immerhin ist die Eutiner Loge diejenige mit den ältesten Wurzeln im nördlichsten Bundesland. 

Ein besonderer Genuss war die vom Ehrenmitglied Theodor Bross vorgetragene Zeichnung „Mein Stein, Dein Stein, unser Bau – Gedanken zum 250. Stiftungsfest.“ 

Er zeichnete nicht nur die lebhafte Logen-Geschichte nach, sondern fokussierte sich auch auf Gedanken zur Freimaurerei in der Zukunft. Angesichts sich schnell verändernder gesellschaftlicher Normen stellte er sich drei Fragen: „Diese Mitarbeit (in der Freimaurerei) wird nur dann fruchtbringend sein, wenn drei Kriterien erfüllt werden, die sich gut in Fragen kleiden lassen: Was wollen/sollen wir erreichen? Ist es richtig, was wir tun? Ist das, was wir tun, gut für mich? Diese drei Fragen muss der einzelne Bruder für sich positiv beantworten können. Fehlt auch nur eine Antwort, wird die Mitarbeit in Krisen und Schwierigkeiten nur unvollkommen und wenig hilfreich sein.“ „Schlicht ausgedrückt“ so Bruder Bross weiter, „wollen wir eine Lebenshaltung entwickeln (jeder für sich, aber in brüderlicher Gemeinschaft gelingt es leichter), an der sich Andere ausrichten können, wenn sie es denn wollen. Und hier, in der Bauhütte, beginnen wir damit!“ forderte er die Brüder auf. 

Musikalisch abgerundet wurde der festliche Abschluss durch das Duo Breitfelder-Schroeter, die in Tennessee/USA als bisher einziges außeramerikanisches Blues-Duo mit dem International Blues Award in Memphis ausgezeichnet wurden. 

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