Freimaurer „on the road“

Unter uns gibt es Brüder, die mit Leidenschaft die legendäre Freiheit auf dem Motorrad genießen und besonders schön ist, das mit Gleichgesinnten zu tun, die im gleichen Takt ticken. Es entwickelten sich folglich Vereinigungen aus motorrad fahrenden Freimaurerbrüdern, auf der ganzen Welt, die sich neben der Leidenschaft, Motorrad zu fahren, durch ein gemeinsames Gedankengut innig verbunden fühlen. Motorradfahrer leben gefährlich und man achtet deshalb aufeinander, ist füreinander da, wenn man mal liegen geblieben ist und Hilfe benötigt. Man ist sich gewissermaßen auf der Straße brüderlich verbunden und grüßt einander durch die allseits bekannten Handzeichen, die sicher jeder von uns im Straßenverkehr schon einmal beobachtet hat. 

Die Organisationen motorrad fahrender Freimaurer sind eine konsequente und bereichernde Ergänzung zum normalen Logenleben. Durch gegenseitige Besuche, auch über Landesgrenzen hinweg, wird der internationale Austausch untereinander gefördert und neben den sogenannten Benzingesprächen auch tiefgründige Themen der Freimaurerei lehrartübergreifend behandelt. Die Kombination dieser Verbundenheit, im Straßenverkehr aufeinander achtzugeben und mit der Freimaurerei eine gemeinsame Wurzel zu haben ist einfach wunderbar. Manch unüberwindbar erscheinende Differenzen und Ansichten in Logen oder Lehrarten sind kein Thema, bei internationalen Treffen, bei denen die Brüder aus allen Teilen der Welt wie z.B. Skandinavien, USA, England, Österreich, der Schweiz, Frankreich und natürlich Deutschland meist für ein Wochenende zusammenkommen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen. 

Obwohl das Äußere, und damit meine ich das Tragen von mit „Patches“ versehenen Westen, den sogenannten Kutten, eine Trennung zur Motorradclub-Szene (MC’s) für Außenstehende fast unmöglich macht, möchte ich deutlich sagen, dass wir keine über das übliche „sich Vorstellen“ hinaus gehenden Beziehungen zu Motorradclubs pflegen oder suchen. Das Bewegen in dieser Grauzone erfordert es aber dennoch, das eine oder andere Gespräch zu führen. Die überwiegend freundlichen Kontakte waren bisher durch großes Interesse zum Thema Freimaurerei geprägt, sodass man auch hier entsprechend aufklärerisch tätig ist. 

So schlossen sich nun sieben Brüder (Original Seven) aus Nordrhein-Westfalen zusammen, um das 2. Chapter der Low Twelve Riders in Deutschland zu gründen. Die Low Twelve Riders haben ihren Ursprung in Florida (USA) und expandieren seither durch weitere Chapter weltweit. Das jeweils erste Chapter in einem Land wird als Grand Chapter bezeichnet, unter deren Schirmherrschaft weitere Dependancen im Land gegründet werden können. Der President (Vorsitzende) Wolfgang Breier und sein Vize Dave Melkomians des Grand Chapters Germany, mit dem schönen Namen „Chain of Light“, waren uns diesbezüglich sehr behilflich und haben alle nötigen Abstimmungen mit Florida, bis zur feierlichen Übergabe unserer Gründungsurkunde am 17. Juni 2023, organisiert. 

Jetzt war es endlich so weit und der erste Ableger der Low Twelve Riders in Deutschland, das Chapter „Knights of Light“ mit Sitz in Düsseldorf, wurde feierlich eröffnet und bildet nunmehr einen weiteren Anlaufpunkt für motorrad fahrende Freimaurer in Nordrhein-Westfalen.